Das akute Koronarsyndrom (ACS)

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Im Video wird angesprochen:

Thoraxschmerz als Leitsymptom unterschiedlicher Situationen, Entscheidungskriterien zur Versorgung, Stummer Herzinfarkt als Risiko 

Ich konzentriere mich auf die Situation von Menschen in Gesundheitsberufen.

Diese fünf Kriterien helfen bei einer qualifizierten Entscheidung:

  1. Erstmaliges Auftreten der Beschwerden
  2. Anderer Schmerzort als bekannt
  3. Anderer Schmerzcharakter als bekannt
  4. Neu auftretende Herzrhythmusstörungen
  5. Nitro negativ

Bei gleichzeitiger Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils kommt Mensch recht schnell zu einer eigenen Einschätzung. Bei jeder subjektiven Einschätzung es könnte ein Herzinfarkt sein führt dies zu einem „schematischen Ablauf“ mit: Belastung rausnehmen und Notarztruf.

Akute Schmerzen im Brustkorb, ev. ausstrahlende Schmerzen, thorakale Enge und Dyspnoe.

Bei diesen typischen Beschwerden können ganz unterschiedliche Reaktionen angemessen sein.  In großen Kampagnen für medizinische Laien werden diese Beschwerden als „Herzinfarkt-Symptome“ beschrieben und sollen sofortigen Notarztruf führen. So ist man auf der „sicheren Seite“.

Im Alltag ist es oft weitaus schwieriger die richtige Handlungsweise zu finden. Auch ein unsinniger Notarztruf kann Leben kosten. Je nach Intention finden sich unterschiedliche Empfehlungen. So schränkt Prof. Dr. med H. J. Becker auf der Internetseite der Deutschen Herzstiftung ein: „Zu unspezifischen Anzeichen zählen z. B.: Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen.

Da solche Beschwerden auch bei anderen harmloseren Erkrankungen auftreten können, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung immer dann den Notarzt zu rufen, wenn diese unspezifischen Beschwerden in zuvor noch nie erlebtem Ausmaß auftreten.“ [efn_note]https://www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html[/efn_note]

Auf der Seite „Initiative Herzbewusst“ hört sich das ganz anders an: „Anhaltende, starke Schmerzen hinter dem Brustbein? Engegefühl im Brustkorb, Atemnot und Angst? Diese Beschwerden können Symptome eines Herzinfarkts sein. Jetzt bloß nicht zögern, sondern umgehend den Notarzt unter der Notrufnummer 112 rufen!“ [efn_note]https://www.herzbewusst.de/angina-pectoris-herzinfarkt/herzinfarkt-sypmtome-vorsorge[/efn_note] 

Leitlinien über Leitlinien

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. Pocket-Leitlinie: Akutes Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS) [efn_note] https://leitlinien.dgk.org/2012/pocket-leitlinie-akutes-koronarsyndrom-ohne-st-hebung-nste-acs/[/efn_note]

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Grundsätzlich problematisch ist die Situation der „Stummen Infarkte“ 

Hierbei handelt es sich um Ischämien (Sauerstoffunterversorgung) am Herzmuskel (Myocard) ohne für den Menschen wahrnehmbare Symptome. Hier ergeben sich hauptsächlich ärztlicherseits Handlungsstrategien. Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit stummen Infarkten in der Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko eines erneuten Herzinfarktes haben. [efn_note]Swidnicka-Szuszkowska B. [Silent myocardial ischemia]. Pol Merkur Lekarski 1999;7(40):153–8[/efn_note] 

Es gibt einen direkten Zusammenhang mit arteriosklerotischen Veränderungen. So hilft eine exakte Diagnostik bei zufällig entdecktem Herzinfarkt das Risiko für die Zukunft einzuschätzen. Diese Informationen gehören zu den relevanten Hinweisen im Rahmen der Dokumentation z.B. in der Pflege.

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